Wir hatten für die Strecke von Nassau bis West Palm Beach ein gutes Wetterfenster ausgesucht für die 36Stunden mit Westwind, gerade passend, um - so dachten wir- noch bei Tageslicht anzukommen und einem Sturm zu entgehen. Das mit dem Tageslicht hat um eine Stunde nicht funktioniert, es war dunkel und äußerst spannend, um in den großen Hafen einzulaufen mit sämtlichen roten und grünen Lichtern, die gleichzeitig zu sehen waren und mit einer Strömung nach Norden vom Golfstrom mit mehr als 3kn. Wir sind knapp an unbeleuchteten Tonnen vorbeigefahren, Fahrwasser schwarz, Tonnen schwarz, Hintergrundbeleuchtung im Handelshafen taghell. Wir ankerten vor dem Fährhafen, am nächsten morgen hatten wir Gewittersturm, das Tablet soff wieder ab, der Anker hielt gut. In die Marina kann man nur bei Hochwasser einfahren, die Barre an der Einfahrt ist 2,30m tief bei Hochwasser. Der Hafen ist sicher, auch bei Hurricans, allerdings steht unser Schiff bei Ebbe ca 30cm auf.
Dass die Amerikaner ein spezielles Verhältnis zu ihrem Grenzschutz haben, ist ja allgemein bekannt und man ist als Ausländer bemüht, sich an die Regeln zu halten. Das hat uns so viel Nerven gekostet, dass wir - wenn der Hafen nicht bereits bezahlt gewesen wäre, wieder gefahren wären. Um einzuklarieren muss man sich mit einer app eine Nummer geben lassen, dann zu den Customs gehen mit allen Papieren und dort einklarieren innerhalb von 24 Stunden. So weit so schön. Für den Zugang zur App sind 2 Sicherheitsabfragen erforderlich, die per SMS an das Handy geschickt werden, was aber mit unseren SIM Karten nicht funktioniert hat. Um eine lokale SIM Karte zu kaufen, muss man aber ein Auto mieten, um zu einem Telefonladen fahren zu können. Das wäre bereits illegaler Aufenthalt im Land. 6 Stunden nachdem der erste Officer uns weggeschickt hatte, uns um die Nummer zu kümmern, weil ohne macht er gar nix, hatten wir mit Hilfe des Handys vom Hafenmeister eine Nummer, die nicht verifiziert war. Der Officer beim 2.Versuch mit den Customs erledigte die gesamten Fomalitäten von Hand, nachdem er die Nummer nicht im System finden konnte. Er wisse, dass das mit ausländischen SIM Karten nicht funktionieren würde. Wir hatten die Nase gründlich voll und um alles noch sympathischer zu machen, liegt bei uns am Steg ein großer Katamaran mit einer riesigen Flagge - Donald Trump -keep America great 2020.
Sehr erfreulich ist, dass wir im Hafen ein deutsches Seglerpaar trafen, das auf dem gleichen Weg nach Norden ist wie wir, Elvira und Alfons mit ihrer "Murada". Sie nahmen uns mit nach Miami, wo wir einen Tag gemeinsam verbrachten im "Wynwood" und im "Little Havanna"