In Charleston verabschiedeten wir uns zunächst von der TIN LIZZIE und der MURADA mit gemeinsamen Grillen an Bord und am nächsten Morgen fuhr wieder jeder seiner Wege. Man trifft sich wie es passt, aber jeder entscheidet für sich, wie er fahren will.

Die MURADA brach sehr früh am morgen auf, wir ließen uns Zeit, um die erwartete üble Welle auszusitzen, die TIN LIZZIE fuhr weiter den ICW entlang. Wir starteten so gegen 10Uhr morgens und waren unter Segeln sehr schnell unterwegs, so dass wir uns der MURADA nach Sonnenaufgang schon bis auf wenige Meilen genähert hatten.

Die Nachtfahrt außen entlang war wieder ziemlich kalt. Es wird die letzte kalte Fahrt gewesen sein, denn hier in Florida scheint die Sonne und es ist etwa 7-10°C wärmer als bisher, auch nachts. Kein Gedanke mehr an eine Heizung. Das St. Johns Inlet war nur gut zum Ankern, sonst sahen wir nichts, für die anschließende Fahrt im ICW nach St. Augustine hatten wir - ohne es genau zu wissen - eine geniale Tide erwischt. Die ersten Brücken konnten wir wegen Hochwasser mit 20-30cm Luft nach oben gerade so passieren und anschließend hatten wir bis zu 2,5kn Strom mit uns als die Tide kippte. Sehr spannend verlief die Passage unter den ersten beiden Brücken. Alfons wollte sich schon rückwärts durchtreiben lassen mit 1,5kn Strom, aber als unsere JOANDA die Brücke mit 62,5ft Clearance ( wir haben 62ft Masthöhe) passiert hatten, konnte die MURADA auch vorwärts durchfahren.

Die Fahrt im ICW war wieder wie ein Blick in die Wohnzimmer der gehobenen Gesellschaft. Sehr hübsche Anwesen - die meisten davon wohl zu Ferienzwecken und weitgehend unbewohnt, zogen sich den gesamten Weg entlang. Das machte die Fahrt abwechslungreich und gefiel uns deutlich besser, als die geraden Kanäle mit dichter Bewaldung und viel Totholz außenrum. Außerdem - das ist für uns wichtig - war der ICW hier an allen Stellen tief, tiefer als 3m, das beruhigt ungemein.