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Falls sich jemand fragen sollte, was wir hier den lieben langen Tag auf dem Schiff machen außer Wasser, Wolken, Strand und Palmen zu sehen, dem würden wir antworten, dass wir hier täglich schwer beschäftigt sind mit dem alltäglichen Leben einerseits und damit, unser Boot wieder funktionstüchtig zu machen.

Alles dauert viel länger als zu Hause – Wäsche waschen mit der chinesischen Quirlvariante, Wasser machen, Brot backen, kochen, einkaufen immer mit dem Beiboot über teils längere Strecken, weil wir in der Regel vor Anker liegen. Sprit einkaufen bedeutet Kanister mit dem Beiboot an Land fahren, zur Tankstelle hin – und vor allem gefüllt zurück schleppen, das Beiboot tiefergelegt zum Schiff fahren, den Diesel gefiltert einfüllen in den Tank. Man glaubt ja nicht, was im Filter alles hängenbleibt, Dreck den wir nicht im Tank haben wollen.

Dazu normale Büroarbeit, Rechnungen prüfen, LVs schreiben, Steuererklärungen machen, blog schreiben – das ist auch Arbeit. Um einen Reiseblogeintrag zu erstellen, muss ich sämtliche Bilder von verschiedenen Kameras auf einen Rechner laden, aussortieren, auswählen und kleiner formatieren, Text formulieren und mit gefühlt 100 einzelnen Schritten ins Netz stellen – sofern das Internet nicht abstürzt.

Im Schiff mehren sich die Erfolgserlebnisse: der Schimmel ist größtenteils beseitigt, der Wassermacher funktioniert, ist dicht und bringt 60bar Leistung, heißt 18 Liter in der Stunde, das Funkgerät gibt keine Störgeräusche mehr von sich, funken ist wieder möglich, das Iridiumtelefon tut mittlerweile was es soll und das ist eine eigene Geschichte wert. In Kuba darf man kein Satellitentelefon einführen oder besitzen, also wurde es vom Zoll bei uns an Bord versiegelt. Nach mehr als 1 Jahr Nichtbenutzung galt es zuerst den Akku wieder zum Leben zu erwecken. Aber anschließend konnten wir weder telefonieren, noch mailen. Ohne Mail kein Wetter und ohne Wetter keine Überfahrt.

Schlussendlich musste ich den mail acount erneuern, den accesspoint wieder ans Telefon anschließen mit einem Passwort (das sich glücklicherweise auf der Rückseite befand) das Tablet mit dem accesspoint verbinden und siehe da, Tage später nach unzähligen Versuchen, die uns mittlerweile bereits 15 Minuten Daten gekostet haben nur aufgrund der vielen erfolglosen Einwählversuche, es geeeht – hurra!

Der Motor läuft wieder rund mit normaler Drehzahl, ab und zu haben wir Null Internet, dafür ist die Antenne meines Smartphones wohl nicht stark genug, aber damit können wir leben.

Wir haben inzwischen unsere deutschen Segelfreunde wieder getroffen, Bernd und Cerstin von der Tin Lizzie, dazu haben sich von der Arcadia Jochen und Helga gesellt und noch eine andere deutsche Yacht die Lady Charlyette mit Ricarda und Stefan.

Man trifft sich zum sundowner am Strand oder zum Kaffeetrinken an Bord oder geht zusammen was essen. Wir werden uns nicht mehr groß wegbewegen bevor wir loskreuzen, es ist hier schön und wir liegen sicher.