Diese Website verwendet Cookies.
Wir verwenden Cookies, um Funktionen für diese Webseite anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Sie akzeptieren unsere Cookies, wenn Sie diese Webseite nutzen. Mehr lesen

Wir blieben noch ein paar Tage in Alice Town – nicht ganz freiwillig. Zum einen dem Wetter geschuldet und zum anderen mussten wir immer warten auf Hochwasser, um den Hafen verlassen zu können. Das durfte weder zu spät noch zu früh morgens sein, auf jeden Fall nicht im Dunkeln. Startag, 1. Versuch: beim Starten tat der Motor keinen Mucks, Starter tot, Batteriespannung OK, also blieben wir im Hafen und suchten. Schlussendlich konnten wir die Kurbelwelle von Hand in eine andere Position bringen und siehe da, der Starter funktionierte wieder.

Nächster Tag, 2. Versuch: wir verließen den Hafen direkt nach Sonnenaufgang, jedoch bereits 1 Stunde nach Hochwasser. Etwa 500m nach dem Hafen bemerkte Dieter, dass der Motor kein Kühlwasser hatte. Also umdrehen, zurückfahren und hoffen, dass der Motor bis zum Anlegen nicht abrauchen würde.

Wir fanden, dass der Kühlschlauch abgerutscht war wegen einer korrodierten Schelle. Der Motor war sehr heiß gelaufen und zum Glück wird bei uns zuerst das Warmwasser erhitzt, so dass der Warmwasserspeicher zunächst als Puffer funktionierte. Der Impeller bestand nur noch aus dem Kerngehäuse, die Räder waren komplett weg und der Dreck steckte in der Leitung zum Motor. Also – alles ausbauen, gründlich säubern, neuen Impeller einbauen, Kühlwasserschlauch wieder befestigen und siehe da – wir konnten eine gute Stunde später grade noch so mit passendem Wasserstand auslaufen. Wär ja eigentlich genug Programm gewesen für den Tag.

Inzwischen sind wir auf den Berry Islands eingetroffen und liegen vor Anker östlich von Great Harbour Cay, sichere Ankerbucht für alle Winde außer von Nord. Wir fanden die Einfahrt in den Hafen für uns zu flach, aber ein Kanadier mit gleichem Tiefgang liegt vor dem Hafen, scheint also zu gehen.

Auf dem Weg hierher fuhren wir etwa 30 sm entlang an -wir zählten 23- Kreuzfahrtschiffen, die in 13-14m Wassertiefe vor Anker geparkt sind und auf Touristen warten, die nicht kommen. Geldvernichtung und Klimaschutz gleichzeitig.

Wir verabredeten uns mit John und Jane zum Spaziergang in dem kleinen Ort und trafen unterwegs auf 2 weitere kanadische Segelpaare. In kürzester Zeit entstand eine kleine Tratschrunde und wir entschlossen uns, alle zusammen was essen zu gehen. Da wir inzwischen alle mehrfach negativ getestet sind, erlaubten wir uns dieses. Dieter und ich sind in solchen Runden die Exoten, weil wir aus Europa kommen, aber auch die kanadischen Segler haben einen weiten Weg hinter sich, so dass sich immer interessante Gespräche ergeben. Es sind die unterschiedlichsten Charaktere unterwegs, aber das Unterwegssein verbindet alle. Und zwar nicht mit einem Charterboot und nicht nur im Urlaub, sondern mit einem Boot, auf dem man zumindest eine Zeitlang lebt. Blauwassersegler sind anders. Es war eine fröhliche Runde und zum Schluss wurden wir noch mit dem Dinghi und unseren Einkäufen ans Ende der Marina gefahren, das ersparte uns den halben Laufweg.

Wie immer im Leben machen die Begegnungen mit anderen Menschen die Sahnehäubchen aus, denn Palmen, Sand und türkisfarbenes Wasser sind zwar traumhaft, wiederholen sich aber einfach nur.