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Das Losfahren von Santa Maria funktionierte reibungslos. Am Samstag, immerhin einen Tag vor unserer Anreise, reparierte die Werft unsere Welle, so dass wir tatsächlich bereits am Montag gekrant werden konnten. Erfreulicherweise trafen wir noch Ricarda und Stefan, die allerdings mit der Werft weniger Glück hatten und schon 2 Wochen im Trockendock lagen in froher Hoffnung auf die Erledigung der erforderlichen Arbeiten. Als wir wegfuhren schien sich ein Ende anzukündigen.

Wir starteten mit Bilderbuchwetter, wir mussten nur leider am zweiten Tag feststellen, dass unser Iridium keine Wetteranfrage mehr zuließ. Wir konnten keine mails mit einem Wetterfenster losschicken, genauer gesagt konnten wir überhaupt keine mails losschicken, nur der Empfang funktionierte und Telefonieren funktonierte auch. Also hatten wir kein Wetter für die übrige Zeit. Wir fanden auf dem Iridium selber ein sehr einfaches Wetterprogramm und freuten uns schon, erhielten aber eine wenig erfreuliche Auskunft von 38 Knoten Wind für den nächsten Tag - rund 400sm vom Ziel entfernt. Natürlich hatten wir keine beruhigte Nacht, aber das Programm war so falsch in der Vorhersage, dass wir am nächsten und übernächsten Tag Flaute hatten und 140sm motoren mussten. Zuerst gab der Motor noch Heulgeräusche von sich - Ricardo von der Werft hatte in der "Eile" keine Originalbauteile einbauen können (wir waren aber 4 Wochen in Deutschland gewesen) und wir waren äußerst misstrauisch wegen der Töne. Zum Glück lief sich der Ton tot und wir motorten fröhlich entlang, fast 24 Stunden. Immer noch besser, als einen Sturm abzuwettern.

Am Westkap von Portugal hatten wir dann Starkwind und entschieden uns südlich abzulaufen in Richtung Cadiz, als unser Barometer innerhalb kürzester Zeit um 0,8 pro Stunde fiel. Kein gutes Zeichen, gar kein gutes Zeichen. Uns fiel nur ein, einen Tanker anzufunken, der uns für die Region Cadiz 6-7Bft aus OST, das heißt gegenan vorhersagte. Das will kein Mensch gegen 7 Windstärken aufzukreuzen. Wir entschieden uns wieder abzulaufen und sind jetzt in Portimao gelandet, unweit des Kaps, an dem wir südlich weggefahren waren am Tag vorher.

Apropos Kap: für die Einfahrt von Gibraltar gibt es mehrere Verkehrstrennungsgebiete, die sehr stark frequentiert sind. Zum Glück gibt es AIS, wir werden gesehen und wir sehen die anderen. Wir sind aber die Schnecke auf der Autobahn, das ist ziemlich spannend.

Belohnt wurden wir für unsere Anstrengung mit jagenden Gruppen von Delfinen vor der Algarveküste von Portugal, ein spektakulärer Anblick.

Portimao ist so ein typischer Urlaubsort, der sich überall am Mittelmeer befinden könnte. Hotels, Appartmentanlagen, Strand, blauer Himmel, Touristen, Kramläden, Cafes und Restaurants. Aber für uns gerade richtig für einen Tag Ausspannung.